kathrin dröppelmann

hamburg hauptbahnhof

60 minütige performative Tour durch den Hamburger Hauptbahnhof, 2015

Eine performative Tour lädt die Teilnehmer*innen ein, den vermeintlich bekannten Ort Hauptbahnhof mittels verschiedener Perspektiven neu zu betrachten.

Seit der Privatisierung der Bahn im Jahr 1994 gelten in Bahnhöfen neue Sicherheitsvorschriften, welche unter anderem das Betteln, Schlafen und Herumlungern verbieten. Welche Folgen hat die Privatisierung der Bahn / Bahnhöfe für den Stadtraum?

Die Bahnhofstour kreuzt Dokumentarisches mit Fiktion und Lüge. Ausgangspunkt sind Kathrins persönlichen Beobachtungen während einer zweimonatigen Feldforschung im Hauptbahnhof. Sie hat Menschen im Bahnhof und ihre Geschichten kennengelernt. Diese Geschichten hat sie in Erzählungen fiktionalisiert und in Bezug zu Fragen über Öffentlichen Raum, Identitäten, Aufwertung, Privatisierung und Kontrolle gesetzt. An ausgewählten Orten im Hauptbahnhof trägt sie diese Geschichten vor oder lässt sie durch andere Darsteller*innen und Dinge performen. Das Publikum wird zum Performer, gemeinsam wird es zu Passant*innen im Hauptbahnhof - das Gebäude, seine Räume werden zur interaktiven Kulisse.

Durch die Verfremdung wird das Eigentliche umso deutlicher wahrnehmbar und das Bild eines größeren gesellschaftlichen und zeitlichen Zusammenhangs tritt hervor. Durch Irritation wird mit vorgefertigtem Wissen gebrochen, die Sicht ebenso auf andere Dinge freigelegt. Im Anschluss werden Gedanken in einem gemeinsamen Gespräch reflektiert.

Using Format