kathrin dröppelmann

there is no oblivion 

patterns of paradyze / memory club / august 2022 / hamburg

MEMORY CLUB und PATTERNS OF PARADYZE widmen sich dem Vergessenen und dem Nicht-zu-Vergessenem.

“Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit beschließen eine Reise nach Hamburg zu unternehmen, weil die Hitze der vergangenen Tage unerträglich geworden war und sie Lust auf See-Luft und Möwenschreie verspürten. Weil sie sich aber gegenseitig auf den Keks gingen und die 4. Zeit beschlossen hatte, sich in eine kühle Ecke zu verziehen, kamen sie zu der Konklusion ihre Reisegruppe zu erweitern. Die 4.Zeit hatte ihnen auch einmal erzählt, dass sie unter MScnjdf sollten, was auch immer das bedeutete.”

PATTERNS OF PARADYZE hat zu einer interventionistischen Fahrradtour eingeladen. Ausgehend von Michael Rothbergs Text "Multidirectional memories" wurden verschiedene Orte des Nicht-Vergessens – Vermächtnisse monumentaler, städtischer Historie besucht. Erster Stopp war die Halskestraße. Hier wurden 1980 zwei Bewohner des Heims, die Vietnamesen Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân, durch einen Brandanschlag der neonazistischen Terrororganisation Deutsche Aktionsgruppe ermordet. Bis heute finden sich fast keine Spuren dieser Tat im Hamburger Stadtraum. Wir fragen: An wen wird erinnert und an wen nicht? Nächster Halt war in der Großen Elbstraße. Seit 1994 sind hier insgesamt 14 Wandbilder entstanden, die hafenbozogene Arbeit von Frauen darstellen und versuchen den Mythos der Männlichlichkeit im Hamburger Hafen zu brechen. Die Werke sind von internationalen Künstlerinnen und stellen nicht nur Arbeit im Hamburger Hafen dar sondern thematisieren auch Zwangsarbeit in den ehemaligen Kolonien sowie unter dem nationalssozialistischem Terrorregime. Wir fragen: Welches Geschlecht hat Erinnerung? Letzter Stopp war der Gezi Park Fiction. Im Zuge der Gezi Park Proteste in Istanbul im Jahr 2013 wurde der Park in einem solidarischen Akt von der Nachbarschaft in Gezi Park Fiction umbenannt. Wir sprechen über das transkontinentale Erinnern sowie die Fragen ob ein Park ein Monument sein kann und wie Erinnern die Zukunft formt.

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